Was sind Rückenschmerzen?
Jede Arten von Schmerzen, also auch die Rückenschmerzen und Kreuzschmerzen, kann man als Warnsignale des Körpers definieren. Diese Warnsignale werden ausgesendet, wenn im Rückenbereich - banal gesagt - etwas nicht in Ordnung ist. Ohne Rückenschmerzen würden wir nicht wahrnehmen, dass es beispielsweise zu einem Bandscheinenvorfall gekommen ist. Die dringend notwendige Behandlung würde nicht erfolgen.
Die Rückenschmerzen werden individuell verschieden wahrgenommen, treten aber auch objektiv in stark unterschiedlicher Art auf: nur bei Bewegung oder andauernd, drückend, stechend... Auch unterscheidet man zwischen Oberflächen- und Tiefenschmerzen, neuropathischen Schmerzen (Schmerzen der Nerven), psychogenen Schmerzen und Eingeweideschmerzen. Bei Rückenschmerzen oder Kreuzschmerzen spielen vor allem Oberlächen-, Tiefen- und Nervenschmerzen eine Rolle. Aber auch die psychogenen Schmerzen sind als Rückenschmerzen und Kreuzschmerzen recht häufig, denn diese sind durch ihre häufig unbestimmbare Art gekennzeichnet. Eine im wahrsten Sinne "geduckte" Haltung ist beispielsweise oft Ausdruck einer negativen seelischen Grundstimmung, die sich über Haltungsfehler auf die Statik der Wirbelsäule ungünstig auswirken und zu Schmerzen führen kann.
Desweiteren wird zwischen akuten und chronischen Schmerzen differenziert. Diese Unterscheidung bezieht sich auf die Länge der Zeit, in der die Rückenschmerzen bisher aufgetreten sind. Bestehen sie seit weniger als 12 Wochen, zählen sie zu den akuten Rückenschmerzen, dauern sie bereits länger an, werden die Rückenschmerzen als chronisch bezeichnet. Aber nicht nur die zeitliche Komponente charakterisiert die akuten und chronischen Schmerzen, sondern auch das Schmerzgeschen verläuft grundlegend anders, wobei der Übergang zwischen akuten und chronischen Rückenschmerzen häufig fließend ist.
Akute Schmerzen sind nicht nur durch die relative Kürze ihres Auftretens gekennzeichnet, sondern auch dadurch, dass die Schmerzen plötzlich auftreten, dass sie mit einem schädigenden Ereignis in einem zeitnahen Zusammenhang verbunden sind und danach wieder abklingen, dass sie sich eindeutig lokalisieren lassen und dass die Schmerzintensität dem Ausmaß der Schädigung entspricht.
Chronische Schmerzen dagegen entwickeln ein für den Betroffenen unangehmes "Eigenleben", indem sich die Schmerzen von der ursprünglichen Quelle lösen und zu einer eigenen Krankheit entwickeln. Dementsprechend ist im längeren Verlauf keine Ursache der Rückenschmerzen bzw. Kreuzschmerzen erkennbar und die Schmerzen haben ihre Funktion als Warnsignal des Körpers verloren. Zudem treten die Rückenschmerzen in unterschiedlicher Intensität auf und wechseln häufig zwischen "leisen" dumpfen Schmerzen im Hintergrund und heftigen Schmerzattacken.
Schmerzen entstehen, indem am Ort des "Schmerzgeschehens" (also dort, wo beispielsweise eine Verletzung oder Entzündung auftritt) Botenstoffe freigesetzt werden. Diese Botenstoffe, wie beispielweise Prostaglandine, dringen ins Gewebe ein und reizen dort die Nozizeptoren, freie fein verästelte Endigungen Nervenzellen. Die Schmerzinformation wird über die sensiblen Nervenzellen des Rückenmarks ins Gehirn weitergeleitet.